Das Münchner U-Bahnnetz ist eines der engmaschigsten, modernsten und leistungsfähigsten der Welt. Um das rund 95 Kilometer lange Netz mit seinen 100 Bahnhöfen für weitere Nachfrageentwicklungen oder Netzerweiterungen zu ertüchtigen, sind umfangreiche infrastrukturelle Investitionen erforderlich. Dazu zählen neben Gebäude- und Gleis- und Oberbausanierungen auch neue Signaltechniken und Umbauten von Bahnhofsanlagen. Neben den Bahnhöfen Marienplatz und Sendlinger Tor ist geplant, weitere Kreuzungsbahnhöfe mit einer hohen Fahrgastnachfrage im Zentrum der Stadt mit zusätzlichen Treppenanlagen oder Zuwegungen auszustatten.
U5-West Laimer Platz – Pasing Bahnhof
Am 15. Dezember 2021 hat der Münchner Stadtrat die Projektgenehmigung für die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz bis Pasing erteilt und das Baureferat mit dem Bau des ersten Teilabschnitts für die U5-Verlängerung vom Laimer Platz Richtung Pasing beauftragt. Im Januar 2022 haben die Bauarbeiten im ersten Bauabschnitt begonnen. Die neue U-Bahnstrecke weist eine Streckenlänge von zirka 3,8 Kilometern auf und umfasst die drei neuen U-Bahnhöfe Willibaldstraße, Am Knie und Pasing.
Für die Verlängerung der U-Bahnlinie U5-West wird mit einer Gesamtbauzeit von rund zehn Jahren gerechnet, sodass eine Inbetriebnahme Anfang der 2030er Jahre angestrebt wird.
U6-West Klinikum Großhadern – Martinsried
Insbesondere aufgrund der hohen Konzentration an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Martinsried wird die Linie U6 zukünftig auch im Münchner Westen über die Stadtgrenze geführt. Der Bau der 1,3 Kilometer langen Strecke über Klinikum Großhadern hinaus in das Gemeindegebiet Planeggs startete im Februar 2023. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich 2026/27 erfolgen.
U-Bahn-Entlastungsspange U9 von Sendling nach Schwabing
Das Projekt befindet sich derzeit vor der sogenannten Vorplanung. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die Neubaustrecke hinsichtlich der Trassenführung (Impler-/Poccistraße – Hauptbahnhof – Münchner Freiheit – Dietlindenstraße inklusive eines Abzweigs Hauptbahnhof – Theresienstraße) samt den zusätzlichen Bahnhöfen baulich umsetzbar ist. Die abschließenden Ergebnisse aus der Vorplanung sollen 2026 vorliegen.
Mit dem Beschluss des Stadtrates im Herbst 2022 zur Finanzierung des zentralen Vorhaltebauwerks unter dem Hauptbahnhof (neue U-Bahnstation) wurde ein wichtiger Baustein für eine längerfristige Kapazitätsperspektive gesetzt. Die U9 entspricht von ihrer verkehrlichen Bedeutung und baulichen Dimension der zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Die Neubaustrecke dient vor allem der verkehrlichen und betrieblichen Entlastung der nachfragestarken Nord-Süd Achsen der Linien U2 und U3/U6. Mit dieser zusätzlichen Infrastruktur wird eine Grundlage geschaffen, die Takte auf diesen Linien weiter zu verdichten und gegebenenfalls die Strecken zu verlängern. Mit der Fertigstellung der U9 ist nach Schätzungen nicht vor dem Ende der 2030er Jahre zu rechnen.
U4-Ost Arabellapark – Englschalking
Die Verlängerung der U4 vom Arabellapark nach Englschalking im Münchner Osten ist erst in Planung. Der Bau und die Inbetriebnahme der etwa zwei Kilometer langen Strecke ist abhängig von der Entwicklung des neuen Stadtquartiers im Münchner Nordosten. Zudem steht das Projekt in enger Abhängigkeit zum geplanten viergleisigen Ausbau der S8 zwischen Daglfing und Johanneskirchen. Die weitere Verlängerung der U4 über das Planungsgebiet hinaus bis zur Messestadt oder in Richtung Aschheim soll im Rahmen der weiteren Prüfungen zum Themenfeld Infrastruktur des Nahverkehrsplans untersucht werden und wird bei den Planungen offen gehalten.
U26 Am Hart – Kieferngarten
Nach bisherigen Untersuchungen könnte eine Verbindungsspanne zwischen dem Kieferngarten (U6) und der Station Am Hart (U2) mit vier neuen Stationen die Verkehrsströme im Bereich Neufreimann und den Nachbarquartieren entlasten. Die etwa vier Kilometer lange Strecke könnte mangels freier Trassen für zusätzliche Züge in der Innenstadt erst nach Fertigstellung der U9 gebaut werden. Eine Inbetriebnahme wäre folglich voraussichtlich erst in den 2040er Jahren möglich.
U5-Verlängerung nach Taufkirchen/Ottobrunn
Der Landkreis München untersucht seit 2018 eine Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 zum Luft- und Raumfahrtcampus Taufkirchen/Ottobrunn. In diesem Areal sind große Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie als auch eine Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie der Technischen Universität München ansässig. Die bislang vorliegende Vorzugsvariante soll auf einer Länge von circa 5,5 Kilometern drei neue Haltepunkte in den Gemeinden Neubiberg, Ottobrunn und Taufkirchen ermöglichen und die autoarme Entwicklung des Luft- und Raumfahrtcampus Taufkirchen/Ottobrunn maßgeblich unterstützen.