Mit über 28.000 P+R-Stellplätzen im MVV-Gebiet ist P+R gerade für Fahrten in die Landeshauptstadt München – ob im Berufs-, Einkaufs- oder Freizeitverkehr – ein wichtiger Baustein in der Wegekette. Die Parkplätze werden zwar in der Regel durch die Kommunen betrieben, doch ist der MVV seit jeher für die umfassende und aktuelle Kommunikation des P+R-Angebots verantwortlich. Diese Informationen werden nun noch genauer und aktueller.
Echtzeitdaten verbessern die Belegungsprognose
Die intermodale Fahrplanauskunft unter www.mvv-auskunft.de wurde im Rahmen eines geförderten Forschungsprojekts so erweitert, dass die Belegungssituationen automatisiert dargestellt und in die Fahrtauswahl einbezogen werden können. Diese Neuerungen wurden bereits in einer umfangreichen Studiobefragung durch Kunden getestet und äußerst positiv beurteilt.
Für zehn der 140 P+R-Anlagen im MVV mit insgesamt 4.253 P+R-Plätzen liegen bereits heute dynamische Echtzeitdaten vor und werden im Bahnhofsinformationssystem (BIS) unter www.mvv-muenchen.de/bis bzw. unter www.mvv-muenchen.de/pr-karte dargestellt. Durch die kontinuierliche Sammlung dieser Detektionsdaten werden die Belegungsprognosen künftig immer genauer und zuverlässiger. In naher Zukunft soll die aktuelle Belegung auch unter www.mvv-auskunft.de in Echtzeit abgerufen werden können.
Die zehn P+R-Anlagen mit dynamischen P+R-Informationen in Echtzeit sind: Fröttmaning, Fürstenried West, Heimeranplatz, Kieferngarten, Mangfallplatz, Messestadt Ost, Moosach, Olympiazentrum, Westfriedhof Parkplatz und Westfriedhof Tiefgarage. Weitere Anlagen sollen dazukommen.
Für die anderen P+R-Anlagen werden weiterhin statische Ganglinien und Belegungsprognosen dargestellt, die aus umfangreichen Zählungen generiert wurden.
Mit Hilfe der besseren P+R-Informationen sollen Parksuchverkehre reduziert, Anfahrtswege verkürzt und die räumliche und zeitliche Verteilung der P+R-Verkehre im MVV optimieren werden. Eingedämmt werden soll auch sogenanntes graues P+R in Anwohnerstraßen, das häufig auch dann erfolgt, wenn Gelegenheitskunden unerwartet auf einen vollen Parkplatz treffen.
Ausblick
Mittelfristig sollen an weiteren wichtigen P+R-Anlagen Detektionsgeräte installiert werden, um noch bessere Alternativrouten empfehlen zu können. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) hat der MVV dazu ein Pilotprojekt beim Freistaat Bayern beantragt, um die notwendigen Detektionseinrichtungen förderfähig zu machen. Erreicht werden soll damit, dass bereits ab 2017 mehr und mehr Echtzeitinformationen von den P+R-Plätzen fließen. In der Endstufe sollen diese nicht nur in die Fahrplanauskunftssysteme, sondern über offene Schnittstellen auch in die Navigationsgeräte der PKW und damit unmittelbar zum Autofahrer gelangen. Der soll z.B. bei einem Stau auf der Autobahn nicht nur den Weg zum nächsten Umsteigebahnhof angezeigt bekommen, sondern auch gleich die Information erhalten, an welcher P+R-Anlage er noch einen freien Parkplatz findet. Um diese Brücke zum PKW zu schlagen, war in das Forschungsprojekt bereits die Firma BOSCH involviert, und aktuell werden u.a. Gespräche mit der BMW Group geführt.
Mehr Informationen zum Park+Ride im MVV gibt es unter www.mvv-muenchen.de/parkandride.